Kernaussagen der Bibel
Der christliche Glaube und die Kirche beruhen auf dem umfangreichen Zeugnis der Bibel des Alten und Neuen Testaments. In ihr lesen wir, was, wann und wie Gott zu den Menschen gesprochen und mit ihnen gehandelt hat. So hat sich Gott mit seinem Wesen und Willen den Menschen bekannt gemacht (Offenbarung). Da stellt sich die Frage, was denn die Kernaussage der Offenbarung Gottes ist, also was Christen von Gott glauben, was sie vor der Welt als ihren Glauben bekennen.
Das Wesen des christlichen Glaubens:
Es gibt nur den e i n e n Gott, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden, von dem jeder Mensch eine Ahnung im Herzen hat und den die Schöpfung (Natur) bezeugt. Gott hat sich in der Geschichte zuerst deutlich dem Volk Israel unter seinem Namen Jahwe (übersetzt: „Ich bin der ich bin“) offenbart. So lautet das Glaubensbekenntnis Israels: „Höre, Israel, der HERR (Jahwe), unser Gott, ist ein einiger Gott. Und du sollst den HERRN (Jahwe) deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Vermögen“ (5. Buch Mose; Kap. 6, Verse 4-5; Lutherübersetzung von 1545 bis einschließlich der Revision von 19121).
Gott hat die Welt und den Menschen nach seinem Bilde als Mann und Frau geschaffen. Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe es war sehr gut (1. Buch Mose, Kap. 1). Doch der Mensch ließ sich von der Bosheit (Schlange – Teufel) verführen, gegen Gott aufzubegehren. Er wollte selbst sein wie Gott und die Bosheit zog in sein Herz ein (Sündenfall 1. Buch Mose, Kap. 3). Darauf verbannte Gott den Menschen aus seiner Nähe und verhängte über ihn die Sterblichkeit. Seit dem wohnt in jedem Menschen Bosheit, die ihn immer wieder zum Ungehorsam gegen Gottes Gebote und zu Lieblosigkeit gegen seinen Mitmenschen (= Sünde) verführt. Der Mensch ist von seinem Wesen her nicht mehr gut, sondern von Bosheit durchdrungen. Kein Mensch kann mehr ohne Sünde sein, sondern er ist sündig wie schon seine Eltern und Voreltern (Erbsünde). Gott spricht: Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf (1. Buch Mose, Kap. 8, Vers 21). Die Sünde aber trennt von Gott und führt in den ewigen Tod.
Für alle Völker hat Gott seinen Sohn in Jesus Christus Mensch werden lassen, damit er die Menschen durch seinen Kreuzestod erlöse von Sünde, Tod und Teufel. Jesus spricht: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, auf das alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Evangelium des Johannes Kap. 3, Vers 16).
Jesus Christus ist Erfüllung, Ziel und Mitte der biblischen Offenbarung Gottes.
Christen glauben:
Gott ist der Ewige und Allmächtige, der alles geschaffen hat.
Er hat die Welt und alles Leben erschaffen und erhält sie bis heute.
Den Menschen hat Gott nach seinem Bilde geschaffen. Er will, dass der Mensch in guter Gemeinschaft mit ihm und all seinen Mitmenschen lebt und keinen Schaden nimmt oder anrichtet. Dazu hat Gott seine guten und gerechten Gebote gegeben.
Gott ist der Heilige und Gerechte.
Er lässt jeden Menschen einmal Rechenschaft geben, ob er die Gebote gehalten und als „Bild Gottes“ gelebt hat. Da muss jeder bekennen, dass er das nicht oder nur sehr unvollkommen getan hat und er deshalb vor Gott schuldig geworden ist.
Gott liebt die Menschen
Er hat die Strafe für ihre Schuld auf seinen einzigen Sohn gelegt, der dafür am Kreuz gestorben ist. Allein durch diese Stellvertretung Jesu Christi können Menschen frei werden von der Strafe des ewigen Todes. In ihm hat sich der liebende Gott den Menschen zugewandt. Die Vergebung der Sünden durch seinen Sohn zu empfangen, dazu ruft Gott alle Menschen.
Jesus Christus ist Gottes Sohn und damit ewig und allmächtig wie der Vater.
Er liebt uns wie sein himmlischer Vater. Deshalb ist er Mensch geworden und für uns am Kreuz gestorben. Danach ist er mit seinem Leib auferstanden von den Toten und zu seinem Vater zurückgekehrt. Wer an Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz glaubt, der wird von aller Strafe und vom ewigen Tod frei und ins ewige Leben eingehen.
Der Heilige Geist ist ausgesandt von Gott dem Vater im Namen des Sohnes.
Er will an den Herzen der Menschen wirken, will ihnen den Glauben an Jesus Christus schenken und bewahren. Das geschieht mittels der Verkündigung der frohen Botschaft von Jesus Christus (Evangelium), seiner Taufe und seines Abendmahls.
Die Kirche ist die Gemeinde der Glaubenden.
Anbetend bekennt sie den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiligen Geist. In ihr ist der auferstandene Herr Jesus Christus kraft des Heiligen Geistes unsichtbar gegenwärtig. Er redet zu ihr durch die Predigt des heiligen Wortes Gottes. Durch die heilige Taufe macht er Menschen zu erlösten Gotteskindern und Gliedern seiner Kirche. Im heiligen Abendmahl stärkt er sie mit Christi Leib und Blut und spricht ihnen Vergebung ihrer Sünden zu. So schenkt er die gewisse Hoffnung des ewigen Lebens in einer neuen Welt – in der Gemeinschaft des dreieinigen Gottes.
Das alles wird uns in der Bibel bezeugt. Vom Heiligen Geist wurden ihre Schriften den Verfassern eingegeben. Deshalb ist sie heilig, unfehlbar und will zum Heil in Jesus Christus leiten. Wir können uns fest auf ihr Wort verlassen, denn es ist Gottes Wort. Allein aus der heiligen Schrift können Gottes Willen und Wahrheit erfahren. Sie ist Regel und Richtschnur des christlichen Glaubens und Lebens.
Verfasser: Detlef Löhde
1Revision der Lutherübersetzung 1984: „Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der Herr allein.“
weiter: Bekenntnis der Jünger und Apostel